Sinfoniekonzert «Jubiläumskonzert 25 Jahre Classionata»

Freitag, 22. März 2024, 19.30 Uhr
Konzertsaal Solothurn
Symphonieorchester der Volksoper Wien
Andreas Spörri, Dirigent
Bettina Sartorius, Violine

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Ouvertüre zur Oper «Die Zauberflöte»

Franz Schubert (1797–1828)
Sinfonie Nr. 8 h-Moll, D 759
«Die Unvollendete»
Allegro moderato
Andante con moto

Carl Maria von Weber (1786–1826)
Jubel-Ouvertüre, op. 59

Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Romanze F-Dur, op. 50
Solistin: Bettina Sartorius, Violine

Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Sinfonie Nr. 5 c-Moll, op. 67
Allegro con brio
Andante con moto
Allegro
Allegro

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Ouvertüre zur Oper «Die Zauberflöte»

Fast 20 Opern hat Mozart im Laufe seines kurzen Lebens komponiert. Bereits im Alter von 11 Jahren begann der Komponist, für die Bühne zu schreiben. Am 30. September 1791, kurz vor Mozarts Tod, wurde seine Oper «Die Zauberflöte» uraufgeführt. Mozart komponierte die Ouvertüre dazu zwei Tage vor der Uraufführung. Sie eröffnet im französischen Stil mit einem Adagio, gefolgt von einem fugenähnlichen Allegro. Im Mittelteil wird in einem Adagio mit drei aufeinanderfolgenden Akkordgruppen das Eingangsthema wieder aufgenommen. «Die Zauberflöte» ist eine Märchenoper und eine der weltweit meistgespielten Opern. Für diesen Erfolg verantwortlich sind eingängige Melodien, die atemberaubenden Koloraturen der Königin der Nacht und die bunte Handlung.

Franz Schubert (1797–1828)
Sinfonie Nr. 7 h-Moll, D 759
«Die Unvollendete»

Schubert hat das Werk im Herbst 1822 komponiert. Vollendet wurde der erste und zweite Satz – daher rührt auch der Name «Die Unvollendete». Die Sinfonie war für die grossen Säle gedacht – und nicht zuletzt mit dem Traum des Erfolgs neben dem Sinfonienkönig Beethoven. Es wird immer noch gerätselt, weshalb Schubert die üblichen 2 Sätze nicht komponiert hat. Unter anderem behaupten die einen, Schubert habe die Sinfonie, wie viele andere Komponisten, schlicht aufgegeben. Doch all dies sind und bleiben Spekulationen, die sich aus den Manuskripten weder stützen noch widerlegen lassen.«Ich kann nirgendwo hinkommen, ich habe gar kein Geld, und es geht mir überhaupt sehr schlecht. Ich mache mir nichts draus und bin lustig. Übrigens komme ich so bald als möglich nach Wien. Weil man von mir eine Oper wünscht …»

Die Entdeckung der Halbsinfonie ist dem Wiener Hofkapellmeister Johann von Herbeck zu verdanken, der unermüdlich nach dem Schubert-Autographen suchte. Johann von Herbeck brachte die beiden vollständigen Sätze der Sinfonie in h-Moll am 17. Dezember 1865 in einem Konzert der Gesellschaft der Musikfreunde im Grossen Redoutensaal der Wiener Hofburg, 43 Jahre nach Franz Schuberts Tod, mit sensationellem Erfolg zur Uraufführung.

Carl Maria von Weber (1786–1826)
Jubel-Ouvertüre, op. 59

Als Carl Maria von Weber im September 1818 seine Jubel-Ouvertüre komponierte, war er bereits königlicher Kapellmeister am Dresdner Hof. Die Ouvertüre wurde im Rahmen eines Konzerts zum 50-jährigen Jubiläum des Amtsantritts Friedrich August III. als Kurfürst von Sachsen uraufgeführt. Bei der Jubel-Ouvertüre handelt es sich um eine fast idealtypische, den bekannten Weber-Ouvertüren wie Freischütz, Oberon oder Euryanthe entsprechend mit Ausnahme der Coda, in der nach einem Triangelschlag eine reich instrumentierte Orchesterfassung der Hymne «Heil dir im Siegerkranz» ertönt. Diese Melodie diente zu verschiedenen Zeitpunkten auch in Grossbritannien, Island, Norwegen, Schweden, Dänemark, Liechtenstein, in der Schweiz sowie im zaristischen Russland als patriotisches Lied und ist in den Vereinigten Staaten als die patriotische Hymne «My Country, ‘Tis of Thee» bekannt. Sowohl Rossini als auch Donizetti liessen das Thema auch im Opernhaus erklingen. Nirgends jedoch wird das Thema brillanter und überraschender eingesetzt als in der Jubel-Ouvertüre Webers, wo es den hinreissenden Schluss dieses kleinen Meisterwerks bildet.

Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Violinromanze Nr. 2 F-Dur, op. 50

Beethovens Violinromanze, die eine neue musikalische Gattung begründete, wurde 1798 das erste Mal aufgeführt.

Die Kunst dieser Werkinterpretation ist die musikalische Erzählform des Soloparts. In diesem Sinne erhielt die Romanze in der aufkommenden deutschen romantischen Oper eine erhöhte Bedeutung, wurde sogar zum Grundmuster und vermittelte «romantische Stimmungen» im Sinne von «gefühlsbetont und irgendwie fremdartig». «Die Kunst, auf eine angenehme Art zu befremden, einen Gegenstand fremd zu machen und doch bekannt und anziehend.»

Diese musikalische Gestaltungsreife braucht eine Solistin wie Bettina Sartorius. Sie ist internationale Preisträgerin. Ihr Wirken ist auf Radio- und CD-Aufnahmen dokumentiert. Bettina Sartorius ist Mitglied der Berliner Philharmoniker. In Balsthal aufgewachsen, war Bettina Sartorius bei der Classionata Solistin der ersten Stunde.

Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Sinfonie Nr. 5 c-Moll, op. 67

Bei der ersten Classionata 1999 war diese Komposition das zentrale Werk des sinfonischen Programms. Dass es nun 25 Jahre später, bei der Classionata 2024, wieder aufgeführt wird, war damals nicht vorhersehbar. Über die Gedanken und Motivation Beethovens zur 5. Sinfonie lässt sich wenig sagen, da keine Äusserungen des Komponisten zu seinem Werk überliefert sind. Beethovens Sekretär Anton Schindler schreibt, Beethoven habe erwähnt, dass der Anfang des ersten Satzes mit den Worten «So pocht das Schicksal an die Pforte» zu verstehen sei.

Insbesondere wurde die ab 1798 beginnende Taubheit Beethovens als Verarbeitung dieses Schicksals gedeutet. Seine emotionale Achterbahn war für ihn, das Genie, und für seine Umgebung nicht einfach zu ertragen. «Packt ihn die Wut, brüllt er herum wie ein Löwe. Berühren Töne seine Seele ganz besonders, bekommt er eine Gänsehaut und dicke Tränen kullern über seine Wangen.» Beethoven gab viele Konzerte als Pianist und Dirigent. Wenn ihn während eines Vortrags z. B. Geflüster im Publikum störte, konnte er sein Musizieren unterbrechen und darauf hinweisen. Die vornehme Gesellschaft in Wien liebte «ihr» Genie. Da drückten die Gräfinnen und Fürsten bei den ungehobelten Sitten des Herrn van Beethoven schon mal ein Auge zu. Es ist kaum vorstellbar, wie der Komponist Ludwig van Beethoven trotz seiner Taubheit so wunderbare Musik schreiben konnte: Er hörte die Töne und Melodien nur in seinem Kopf. Der Prototyp der Sinfonie Nr.5 mit auskomponiertem Durchbruch von «Durch Nacht zum Licht» bestimmte im 19. Jahrhundert massgeblich das Bild vom «Sinfonie-Titanen Beethoven», der dem «Schicksal in den Rachen» greift.

Die vier Sätze des Werks sind in einer dynamischen Entwicklung aufeinander bezogen; erstmals wird in einer seiner Sinfonien das Finale zum Ziele eines Prozesses: Vom leidenschaftlichen 1. Satz bis zum Finaljubel des 4. Satzes. Am 22. Dezember 1808 wurde die Sinfonie unter der Leitung des Komponisten im Theater an der Wien uraufgeführt. Beethovens «Fünfte» zählt heute zu den berühmtesten Werken der klassischen Musik.

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